Physik und Poesie? Zählen und Erzählen? Experiment und Narration? Nicht die Gegensätze und Unterschiede, sondern Gemeinsamkeiten und ästhetisch fruchtbaren Querverbindungen zwischen den beiden scheinbar so disparaten Sphären sollen uns in dieser Arbeitsgruppe beschäftigen. Die narrative Modellierung des physikalischen Wissens hat Hochkonjunktur in der Gegenwartsliteratur, liefert doch die Physik den Stoff, von dem moderne Mythen inspiriert werden. Wir fragen danach, wie Texte der modernen, postmodernen und zeitgenössischen Literatur physikalisches Wissen poetisieren, wie physikalische (Gedanken-)Experimente in literarische Gattungsexperimente verwandelt werden, wie die physikalische Inspiration in narrative Innovation transformiert wird. Die Arbeitsgruppe soll sowohl Einblicke in faszinierende Fragen der physikalischen Forschung bieten als auch die Lust am literarischen Text und an der wissenschaftlichen Kontroverse anregen. Das Konzept sieht vor, dass zwischen Studenten der Physik und der Literaturwissenschaft Tandems gebildet werden, die gemeinsam ein Referat ausarbeiten, in dem sowohl auf die physikalischen Kontexte als auch auf die narrativen Strukturen der literarischen Texte eingegangen wird. Im Anschluss erfolgen die Präsentation und eine umfassende Diskussion im Plenum der Arbeitsgruppe.