Villa La Collina am Comer See / Italien, 30.03.2014-03.04.2014
Nicht die Gegensätze und Unterschiede, sondern Gemeinsamkeiten und fruchtbare Querverbindungen zwischen den beiden scheinbar so disparaten Sphären „Physik und Poesie“ sollen uns in dieser Studienwoche beschäftigen. Die narrative Modellierung des physikalischen Wissens hat Hochkonjunktur in der Literatur, während sich auch die Physik-Community auf die rhetorische Verfasstheit ihrer wissenschaftlichen Texte besinnt und den epistemischen Charakter der verwendeten Modelle und Metaphern reflektiert. Wir fragen danach, wie Texte der klassischen (Goethes „Faust“) und modernen Literatur (Grünbein, Pynchon) physikalisches Wissen poetisieren, und wie Physiker (Kepler, Einstein) das zu vermittelnde Wissen durch Gedankenexperimente fiktionalisieren. Das Seminar soll sowohl Einblicke in faszinierende Fragen der physikalischen Forschung bieten als auch die Lust am literarischen Text und an der wissenschaftlichen Kontroverse anregen.
Das Seminarkonzept sieht vor, dass Tandems von Physikern und Kulturwissenschaftlern gebildet werden, die gemeinsam ein Referat ausarbeiten, in dem sowohl auf physikalische Kontexte als auch auf narrative Textstrukturen eingegangen wird. Im Anschluss erfolgen die Präsentation und eine umfassende Diskussion im Seminarplenum. Das Studienwochenkonzept sieht aber außerdem vor, dass genug Spielraum für Freizeitaktivitäten, für die Erkundung der wunderbaren Umgebung des Comer Sees und für den persönlichen Austausch vorhanden sein soll.
Die Seminarleitung übernehmen Prof. Dr. Christine Lubkoll, Sprecherin des EdT Studiengangs, Prof. Dr. Klaus Mecke, Sprecher des Forschungsstudiengangs Physik und Dr. Aura Heydenreich, wissenschaftliche Koordinatorin des Zentrums ELINAS.