Einsteins Erzählungen. Eine Poetologie der speziellen Relativitätstheorie
Master-Projekt
Institut für Germanistik
Universität Rostock
Betreuer: Prof. Holger Helbig und Prof. Heiner Hastedt
Abstract
In meiner Masterarbeit Einsteins Erzählungen. Eine Poetologie der speziellen Relativitätstheorie analysiere ich die poetologische und epistemologische Beschaffenheit der speziellen Relativitätstheorie (SRT) an Hand zweier Texte, die unterschiedliche Diskurse repräsentieren: den wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen. Es handelt sich zum einen um den ‚Gründungstext‘ der SRT Zur Elektrodynamik bewegter Körper, 1905 in den Annalen der Physik erschienen, zum anderen um die 1916 von Einstein selbst publizierte populärwissenschaftliche Variante der SRT Über die allgemeine und spezielle Relativitätstheorie.
Dazu wird zunächst das Verhältnis naturwissenschaftlicher Erkenntnis zu seinen sprachlichen und abstrakten Darstellungsformen analysiert. Anschließend wird gezeigt, auf welchen Epistemen und Darstellungsformen die SRT basiert, welche ‚Poetologie‘ ihr zu Grunde liegt. Schließlich werden diese Wissenspoetologie und die populärwissenschaftlichen Darstellung der SRT miteinander verglichen und die 1916 verwendeten Popularisierungsstrategien herausgearbeitet. Dabei zeigt sich, dass beide Darstellungsformen trotz ihrer rhetorischen Unterschiede auf ein ‚gemeinsames Wissen‘ zugreifen, das in beiden Diskursen erhalten bleibt.